Donnerstag, 29. November 2007

Tempo 130 - auch für die Bahn!

Unser Lieblingsnachbarland Deutschland wird ja gerade von der Autobahn-Tempo 130 Debatte gebeutelt.

Dazu habe ich einen sehr guten Leserbrief in der "Auto Motor und Sport" (Heft 25/2007) gelesen. Da fordert ein Leser - falls auch für die Autobahnen ein generelles und starres Tempolimit von 130 Km/h eingeführt würde - auch für die Bahn ein dementsprechendes Limit.

Oder benötigt etwa ein ICE der über 200 Km/h fährt auf einmal weniger Energie (und verursacht damit CO2-Ausstoß) als wenn er 130 Km/h fahren würde? (ICE wiegt ca. 500 Tonnen, transportiert nicht mehr als 500 Fahrgäste = mindestens 1 Tonne je Passagier die bewegt werden muss, daher ähnlicher Energieaufwand wie bei Autos wenn nur 1 Person drin sitzt).
Wohl kaum!

"Umweltschützer" der Welt, vereinigt euch und fordert auch für die Bahn ein Tempolimit!!!
Denn euer Feind das CO2 (btw: ohne CO2 könnte kein Leben auf der Erde stattfinden) wird auch von der hochgelobten Bahn ausgestoßen, denn der Strom dafür muss ja auch wo herkommen...und von Mäusen in deren Laufrädern wird er wohl kaum sein...die hättet ihr ja schon längst wieder befreit! ;-)

Achja, passend dazu hab ich diesen Artikel gelesen dass die Bahn schneller wird...ich bange schon um unser Klima! http://www.orf.at/071128-19131/index.html


Nicht, dass ich nun falsch verstanden werde: ich bin absolut für bessere Zug-Verbindungen, auch für schnellere Züge, am besten sollen sie 300 Km/h fahren.
Ich bin ja selbst ein Pendler der mit dem Zug 430 km pro Wochenende zurücklegt!

Aber ich bin auch Autofahrer, und wenn man nun behauptet "Ja, die Züge sind alle technisch besser geworden, die Strecken ausgebaut und für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt, warum soll man einen Zug in seiner Geschwindigkeit limitieren!?"
--> Dann stell ich mir die Frage warum dies dann für Autos nicht gilt und eine lächerliche Erhöhung des Tempolimits auf 160 Km/h in Österreich soviel verdammten Aufruhr verursachte und letztlich doch nicht gekommen ist.
Und warum nun die deutschen über Tempo 130 im Zuge des Klimaschutzes diskutieren?
Sind etwa die Autos und Straßen unsicherer geworden (ESP, Airbags, transparante EuroNCAP-Tests, ausgebaute Autobahnen....)???
Es würde ja niemand gezwungen werden mit seinem Auto schneller als 130 Km/h zu fahren!

Die Bevormundung und Abzocke der Autofahrer unter dem Deckmantel CO2 kotzt mich echt an.
Denn ansonsten müssten ehrlicherweise auch die Züge in deren Geschwindigkeit limitiert werden!

(c) M

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

da gehts weniger um die co2 debatte sondern um das allgemeine problem der immer höher werdenden kfz-zahlen und der damit einhergehenden parkplatzknappheit.

um die öffentlichen verkehrsmittel attraktiver zu machen, müssen sie das auch sein, dh. schneller, günstiger, bequemer.
da in den letzten jahrzehnten aber voll auf den motorisierten individualverkehr gesetzt wurde, hinkt das verkehrsnetz der öffis im ausbau natürlich hinterher.

die co2-debatte ist halt ein bequemer 'deckmantel' für eine sinnvolle sache, die wahrscheinlich ein großteil der autofahrer nicht gutheißen würde.
langfristig gesehen ist einfach der öffentliche verkehr für alle strecken sinnvoller.

...welchen spitznamen nehm ich denn da jetzt ... :-)
oder erkennt man, dass aus dem text die geistigen ideen eines prof. knoflacher lachen, dessen 'jünger' ich bin ...

Die Motoristen hat gesagt…

Hallo Martin, danke für deinen konstruktiven Beitrag! Und entschuldige die sehr, sehr späte Antwort.

Tja, dass der Individualverkehr im urbanen Bereich bereits jetzt ein Luxusgut ist, dass ich mir persönlich gar nicht Leisten will (und auch nicht muss, denn da funktioniert öffentliches Fortkommen bestens) dessen bin ich mir bewusst.
Dennoch bezweifle, ja verwehre ich mich, dass jeglicher - ich meine wirklich aller - Verkehr öffentlich sinnvoller zu bewältigen ist. Das ist auf dem Land oder in Kleinstädten 1) nicht finanzierbar 2) einfach zu unbequem.

Ich genieße in Wien das Auto-abstinente Leben, aber sobald ich dem Beton-Dschungel entflohen bin würde ich schon gerne Beizeiten - und ohne Bus/Zugfahrpläne mit horrenden Intervallen - meine individuelle Mobilität genießen. lg, M