Mittwoch, 13. Februar 2008

Autotesttag auf ÖAMTC Testgelände in Marchtrenk

Volvo V50 D5, 2.4 Liter 5-Zylinder Common-Rail Diesel, 180 PS, 350 NM, 6-Gang-Automatik, 215/45/18

Volvo S80 V8 AWD, 4.4 Liter V8 Benzin, 315 PS, 440 NM, 6-Gang-Automatik, 18“

Audi A6 3.0 TDI quattro S-Line, 3.0 Liter V6 Common-Rail Diesel, 225 PS, 450 NM, 6-Gang- Automatik, 245/40/18

Mercedes SLK 350, 3.5 Liter V6 Benzin, 272 PS, 350 NM, 7G-Tronic, 17”

Audi TT 2.0 TFSI, 200 PS, 280 NM, 6-Gang-Handschalter, 245/45/17


An einem schönen Samstag im Mai 2007 fand diese sehr interessante Veranstaltung statt. Zehn Hersteller stellten ihre Autos zum testen auf dem ÖAMTC-Gelände zur Verfügung. Nach dem Vorweisen des Führerscheins bekam man eine Karte die zu fünf Probefahrten berechtigte. Fünf Probefahrten = für mich fünf verschiedene Autos probieren, super! Man fuhr auf einem rund 1-1,5km langen von den Instruktoren ausgesteckten Parcours. Drei Geraden, zwei Highspeed Kurven, einige Schikanen mit 90° Biegungen, Kurven-Geschlängel, Nass-Strecke mit auftauchenden Wassermauern, Bergauf- und Bergab-Passagen, also im Parcours war für Abwechslung gesorgt. Die von mir gefahrenen Autos waren schon als die Highlights zu bezeichnen. Man hätte noch die neue C-Klasse, einige Kia’s, Opel, VW’s etc. fahren können, aber mit meinen fünf ausgewählten Autos war ich schon sehr zufrieden. Einziges Problem: Auf dem Parkplatz sind lauter - von Autos angefixte - junge Burschen gestanden, die natürlich des gleiche vorhatten wie ich. „Hey, host gseng, da S80 des is da V8, mit dem miaßma a unbedingt fahren.“ „Naja klar, Audi A6 3.0 TDI mit S-Line, woama scho amoi do san, foahrma mit dem auch a Runde.“ „Hoitaus, beim SLK Cedara hams a an 350er hergstöt, Respekt, hätt mit nur mit am 200er grechnet!“ „Neicha TT…ja den probier ma a!“

So kam es das ich lediglich beim V50 D5 nicht warten musste. Zum kennenlernen der Strecke habe ich mir diesen Kombi als erstes geschnappt. Automatik und großer Diesel ist eine gute Kombination, insgesamt ist mir das Auto irgendwie größer und massiver vorgekommen als ich vermutet hatte. Sehr guter Gesamteindruck. Und trotzdem irgendwie a kleines Wagerl, halt nur mit großem Murl.

Dann rein in den Volvo S80 mit V8 Motor. Der Sound blieb dezent im Hintergrund, nachdem mit diesem Auto bereits die zweite Runde eingeläutet wurde, hab ich’s dann schon mehr fliegen lassen. Der große Volvo fühlte sich nicht überfordert an, legte einen angemessen komfortablen Abritt seines Könnens dar. Ist aufgrund seiner Größe kein Sportler - das ist klar - aber ich war schon erfreut mit dem 315 PS Karren rumkurven zu können. Insgesamt würde aber der S80 wohl auf freier Landstraße und Autobahn mehr Spaß machen als auf doch eher engem Kurvengeläuf.

Da kommen wir auch gleich zum Audi A6 3.0 TDI mit S-Line Ausstattung. Unterschied zum Volvo S80: bei weitem bessere Sitze (Sportsitze im A6), schöneres Cockpit. Vom Punch her ähnlich dem S80 (auf Landstraße und Autobahn wäre der Unterschied des klarem Leistungsplus des Volvos deutlicher zu erkennen). Aber in Audis Innenräumen fühlt man sich einfach wohl. Von der Abstimmung her konnte ich auch dem Audi keine übertriebene Härte unterstellen.

Aber sind wir uns ehrlich, über die drei vorhin genannten Autos ein Urteil aufgrund eines engen Parcours abzugeben macht nicht wirklich Sinn, darum schreiten wir zu den beiden Sportwagen.
Tja, einfacher gesagt als Getan. Auf den Scheiß Benz hab ich 1,5 Stunden warten müssen bis ich einmal dran kam. Es gab keine Reihenfolge, ich war alleine, andere kamen in Gruppen zu viert oder zu fünft, die haben dann die Autos untereinander für mindestens eine halbe Stunde in Anspruch genommen. Dann ist auf einmal noch so eine fettarschige, spitz-wampade ca. 25-jährige sonnenbebrillte Möchtegern-Business-Tussi mit ihrem – in einem geschmacklosen Sakko – gelackmeierten Freund aufgetaucht (nachdem ich und andere uns schon die Füße in den Wanst standen) und hat geglaubt, dass ihr gefälligst der TT und der SLK sofort zur Probefahrt zur Verfügung zu stehen hätten! Wie bereits erwähnt, es gab keine Reihenfolge, keine Verkäufer da, man setzt sich ins Auto rein und fuhr seine Runde (TT und Co waren auf Heavy Rotation). Man kann sich natürlich vorstellen, dass die beiden in mitten der Petrolheads eher fehl am Platze waren und sich eine natürliche darwinistische Auslese ergab…sprich die hochnäsige Schoasrodl und ihr ins Gwand einigfoina Freund haben natürlich auch warten müssen. Ujeh, tut uns leid!

Genug von dem, nun zum wesentlichen:

SLK 350 mit Siebengang-Automatik. Hmm, Automatik und „Sportwagen“ (ich tu mir schwer den SLK als Sportwagen zu bezeichnen) das passt dann irgendwie doch nicht ganz. Im CLS noch wunderbar, in einem Roadster doch fehl am Platz. Motor is a feine Sache, da gibt’s nix, Sound auch OK, geht gut ab, Lenkung in Ordnung, eigentlich a sehr rundes Paket. Vermutlich passt dann in Wirklichkeit die Automatik eh besser zum SLK als der Handschalter.

So, zum letzten, der neue Audi TT als 2.0 TFSI. Wenn man sich die Grunddaten des TT’s zu Gemüte führt müsste man eigentlich zum Schluss kommen, dass die Audianer komplett depperte Idioten sind. Was wollen die werden? Die sportlichste Premiummarke?! Haahaaha! Ja genau! Bei denen in Ingolstadt wird also ein Sportcoupe mit Frontantrieb und quer eingebautem 4-Zylinder, praktisch ein Golf V im Sportanzug, auf die Strasse geschickt. Meine Güte soll ich mir das nicht gleich sparen? NEIN, NEIN und nochmals NEIN. Hey, der TT ist Geil! Für einen 4-Zylinder super Spruch (besser als Opel GT), knackiges Fahrwerk, proper 6-Gang-Handhaglerei, kurze Schaltwege, Schaltknauf liegt feist in der Hand, der Innenraum ein Gedicht (Fahrerorientiert), die ganze Haptik einfach ein Traum. Liegt super auf der Straße und gefällt durch sehr gute Leistungsentfaltung. Der Motor stellt sein Maximaldrehmoment von 280 NM permanent ab 1800 U/min bis 5500 U/Min bereit, das ist Spitze, die 200 PS geben eine passable Pferdezucht ab. Wow, der TT war echt der gebührende Abschluss dieses kleinen Testreigens und zeigte eines besonders auf. Nach vier Automatik Autos hat der Handschalter schlussendlich doch am meisten Spaß gemacht. In Diesel und großen V8 Limos macht Automatik ja Sinn, keine Frage, aber Gaudi hat man dann doch mit den kleinen Autos, wo man mit der Rechten durch die Kulissen hagelt dass es a Freude ist. Der TT (trotz 4-Zylinder, trotz Frontantrieb) war die positive Überraschung des Tages. Mit dem hätte ich gerne noch mehr Runden gedreht, der hat am besten auf das ÖAMTC Testgeläuf gepasst! Nun, fairer weise müsste sich der TT (auch als 3.2 V6 quattro) natürlich noch seinen natürlichen Gegnern wie Z4, Nissan 350Z oder Porsche Cayman stellen. Könnte sehr gut sein, dass er hier – auf der letzten Rille gefahren – das fahrdynamische Nachsehen hätte. Und Allrad (kostet auch wieder zusätzlich rund 100kg Mehrgewicht) bei einem Sportcoupe das braucht ja eigentlich auch keiner, aber Audi hat halt leider keinen Heckantrieb, Kreizsackara, Schade drum. Aber: Außen- sowie Innen-Gestaltung des TT sind einfach herrlich, ein Traum! Da schlägt er meines Erachtens BMW und Nissan um Längen! Haaach, er schaut einfach saugeil aus und kann mittlerweile sogar sehr gut im Unterrichtsfach Turnen mithalten. Mein absoluter Favorit des Tages! Und jetzt stelle man sich das als 3.2 V6 quattro vor….mmmhhhhh…..Hätte ich das Geld für das Auto würde ich lächelnd zum Audi Händler fahren um dann kurz vorher vermutlich zu denken…ah, Scheiße, ich nehm’ doch einen Z4 3.0si.


hochoktanige Grüße,
© M

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

z4? zoit eich bmw eigentli wos für eire lobeshymnen richtung münchen?